Erlaubte Farbschläge beim Amerikanischen Zwergdackel

Beim amerikanischen Typus sind alle Farbschläge erlaubt. Das macht die Zucht besonders interessant. Wenn die Eltern bereits möglichst breitgefächerte Gene tragen, kann man somit schöne, bunte Würfe oder eben auch nur eine spezielle Farbgebung bestens planen.

Rein rechnerisch ist nach Vererbungslehre prozentual festgelegt, welche Farben im Wurf fallen müssten – jedoch hat Mutter Natur hier das letzte Wort. Manche Erbgänge sind autosomal dominant, müssen also zur Merkmalsausprägung nur von einer Seite vergeben werden. So kann aus einer dapple (Merle/Tiger = M/m) Mutter entweder kein dapple Nachkommen entstehen, weil sie ihr dominantes M nicht wieder gibt, oder aber es fällt zufällig der ganze Wurf in dapple. Ebenso dominant sind K (Kurzhaar), B (Grundfarbe black/Wildtypus) und I (Phäomelanin-Intensität), sowie der E Lokus (=Pigmentproduktion. Die dominante Form erlaubt es dem Hund, Eumelanin zu produzieren, welches zu schwarzem Pigment führt). Hierbei spielt in der Ausprägungsform dann noch der A-Lokus mit rein (=Agouti wird in vier Allele unterteilt, welche die Pigmentierung beeinflussen).

Besonders interessant ist das finale Zusammenspiel zwischen dem K-Lokus, dem A-Lokus und dem E-Lokus. Dies wird unter SOLID näher erklärt.

Einige Farbschläge müssen hingegen von beiden Eltern vererbt werden, um sich im Fell zu zeigen, da diese nur autosomal rezessiv vererbt werden. Hierunter fallen z.B. Dilute (Isabella/blue = d/d), chocolate (b/b-Variante), kaum Farbintensität (i/i), piebald (Scheckung = s/s) und helles Cream (e/e). Der K-Lokus auf Brindlebasis ist in meiner Zucht phänotypisch nicht vorhanden, wird aber teils versteckt getragen.

Wichtig ist, dass ein Züchter die Genetik seiner Hunde gut kennt und genau weiss, worauf in der Verpaarung spezieller Farbschläge zu achten ist. So darf ein dapple dog (Merle/Tiger) NIEMALS mit einem anderen dapple dog verpaart werden, da sonst kranke Welpen entstehen können (= double dapple). Alle phäomelaningeprägten Hunde (rot, cream) sind auf den M Lokus zu testen vor Zuchteinsatz. Zudem sollte die Anpaarung mit Extremschecken (= hoher Weißanteil) oder white-headed Hunden bei diesem Farbschlag vermieden werden. So gilt es auch bei Dilute (= Verdünnung zu isabella/blue) seine Linien zu kennen und gezielt auf eine gute Fellqualität zu achten, um Lederohren oder CDA (Farbmutantenalopezie = Fellverlust durch eine gestörte Verhornung der Haarfollikel) zu vermeiden.

Daher sollte ein Hund in dieser Farbvariante stets nur mit Ahnentafel (untersuchte Hunde, keine zufällige double dapple Verpaarung und bekannte Farben der Ahnen) und von einem genetisch gebildeten Züchter erworben werden, der seine Farbschläge auch erklären kann.

Merle = Dapple = Tiger

Immer wieder werden Stimmen laut, dass Merle eine ungesunde Variante, gar ein Gendefekt sei, der stets zu kranken Hunden führt. Nein!

Es gibt genau eine homozygote Form (M/M) ungesund gezogener merlefarbener Hunde, die zu gesundheitlichen Problemen führt, durch selektive Zucht und genetisches Wissen jedoch völlig ausgeschlossen werden kann.

Merle ist eine Genmutation, die von verschiedenen Allelen des M-Lokus bestimmt wird. Die Mutationsvarianten zeigen sich mehr oder weniger präsent im Fell und oftmals in den Augen – je nach Grundlage der Basisfarbe und dem Anteil von Eumelanin in den berührten Bereichen.

Die Musterung bei Merle besteht aus helleren und dunkleren Flecken, meist recht gleichmäßig im Fell verteilt. Es kann aber auch zu nur einzeln veränderten Bereichen kommen. Die Augen können je nach Grundfarbe braun, grün, grün-blau oder komplett blau sein. Zwei verschiedenfarbige Augen kommen ebenfalls recht häufig vor. Die genetische Insertion (innerhalb des Gens PMEL17 ergibt sich eine zusätzliche Gen-Sequenz) kann unterschiedlich lang sein. Man geht davon aus, dass je länger diese zusätzliche Sequenz ist, umso stärker prägt sich die Aufhellung/ Merleintensität aus.

Die Merle Mutation wirkt sich allerdings nur und ausschließlich auf Bereiche aus, welche aus dunklem Pigment – aus Eumelanin (schwarz/braun) – gebildet sind. (Hunde mit dem Lokus E/E oder E/e). Hunde, welche reines Phäomelanin (e/e = cream, red) ausbilden, sind optisch nicht berührt und können somit Hidden Merle sein. Hier muss per Test geprüft werden, um welche genaue genetische Grundlage es sich handelt. Verantwortungsvolle Züchter geben ihre Welpen nicht ohne diesen Test ab, um a) die korrekte Bezeichnung in der Ahnentafel zu vermerken und b) keine Doppel-M-Verpaarung zwecks Unwissen entstehen zu lassen. Teilweise weisen diese e/e Hunde aber blaue oder blaugesprenkelte Augen auf.

Merle ist ein dominantes Gen und muss bzw. darf nur von einem Elternteil kommen. Die Verpaarung zweier Merlehunde (M/m x M/m) führt zu ungewissen Ergebnissen, was die Gesundheit angeht. Doppelträgerhunde (M/M nach mendelscher Vererbung zu 25%) weisen schwere Erkrankungen auf und gelten als Qualzucht. Hier können, neben Taubheit, Fehlbildung der Augen und Blindheit, auch schwere Organschäden auftreten. Meist ist der Weißanteil bei diesen Tieren sehr hoch. Solche Anpaarungen sind unbedingt zu vermeiden.

Der M-Faktor wird unterteilt in Ma (atypisches Merle = keine Abzeichen), Ma+ (atypisches Merle+ = abgeschwächte Musterung), Mc (kryptisches Merle = minimale Abzeichen), Mh (Harlekin Merle) und M (klassisches Merle). KEINE der Varianten kann bedenkenlos untereinander verpaart werden!

Wenn man jedoch darauf achtet, einen gesund gezogenen Merlehund (M/m) ausschließlich mit non-merle Hunden (m/m) anzupaaren, so ergeben sich tolle und völlig gesunde Farbspiele – sowohl in eumalingeprägten als auch diluten Varianten.

Eine Besonderheit beim Amerikanischen Zwergdackel ist die Merlevariante in piebald (Schenkung). Hier ist allerdings darauf zu achten, dass der Weißanteil bei dem Partnerhund maximal 50% beträgt, also genug volles Pigment zur Verfügung steht. So lassen sich auch Merle-Piebald Dackel mit Piebald-Dackeln direkt anpaaren.

Hot Sausage Amerikanischer Zwergdackel

Black/tan dapple & 3 x Isabella/tan dapple

Amerikanische Zwergdackelzucht Bayern

Chocolate/cream dapple piebald

Hot Sausage Zwergdackel Bayern

Chocolate based cream dapple

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Black dapple solid

Dilute = Verdünnung = Aufhellung

Unter Dilute versteht man die Aufhellung aller oder einzelner Farbbereiche im Fell des Hundes. Verändert werden nur die Eumelanin Bereiche (schwarz/ braun), während Hunde mit Phäomelanin Basis (rot/ cream) nicht sichtbar verändert werden.

Das Dilute Gen (MLPH Gen) wird rezessiv vererbt und muss von beiden Eltern kommen, um die gewollte Farbaufhellung zu bewirken. Black based Hunde werden demnach zu blue (anthrazit) verändert und chocolate based Hunde zu isabella – auch lilac genannt, was ein ganz helles silber darstellt. Der Nasenspiegel wird ebenfalls verändert und wirkt deutlich heller – dem Fell angepasst. Zudem können auch Lefzen, Ballen und Augenlider verändert werden.

Das Dilutegen verursacht, dass die Melaninpigmente im Fell verklumpen, wodurch die Farbgebung heller erscheint.

Genotypen:

DD – kein Dilutegen.

Dd – Träger des Dilutegens, ohne sichtbare Aufhellung.

dd – 100% Dilutegenetik. Der Hund ist verdünnt/ aufgehellt.

Gesundheitlicher Aspekt:

Bei vielen Rassen führt die genetische Verdünnung zur CDA (Colour Dilution Alopecia) – zu deutsch Farbverdünnungsalopezie. Dies ist eine Hauterkrankung, die zu Haarausfall und Entzündungen führen kann. Gerade viele deutsche Linien sind beim Dackel betroffen, weshalb Dilute nur mit größtmöglicher Sorgfalt aus bekannten, gesunden Linien gezüchtet werden sollte.

Ein Hund, dem nach dem Welpenalter das Fell ausgeht oder kahle Ohren, Rute und Pfoten aufweist, hat Alopezie! Viele deutsche Züchter nutzen hier die Unwissenheit von Kunden aus und reden sich mit „mangelnder Fellqualität“ und „das ist bei dieser Farbe so“ heraus. Als Kunde haben sie nun aber einen kranken Hund und können sich wehren, wenn im Vorfeld keine Aufklärung und vertragliche Regelung stattgefunden hat.

Gesunde, verdünnte Hunde sehen nicht nur toll aus, sondern haben auch im weiteren Leben keine Probleme mit entzündlichen Hautveränderungen oder Allergien.

Wenden Sie sich bei Unsicherheit gerne an uns – wir klären über Züchter mit Alopezielinie in Deutschland in einer privaten Nachricht auf.

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Blue/tan dapple

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Isabella based cream

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Isabella solid

Solid = Unicolor

Unter Solid versteht sich ein komplett einfarbiger Grundton des Hundes – ohne jegliche tan-Abzeichen (= non-pointed). Manchmal ergeben sich aber weiße Auslassungen – diese sind in der Reinform nicht erwünscht, bei der Anpaarung von piebald Trägern aber auch nicht immer zu vermeiden. Daher führt nur die Verpaarung von mindestens einem vollpigmentierten Hund, der keine Schenkung trägt, zum finalen Ziel.

Der Fokus liegt hier auf dem K-Lokus. Dieser wird nach KB (dominant schwarz), kbr (brindle) und ky (dominant gelb) unterteilt und hängt in seiner Ausprägung stark mit dem E-Lokus und A-Lokus zusammen. Hier zeigt sich KB dominant gegenüber kbr/ky und kann in einem solid gefärbten Hund mit reinem Grundgpigment (nur Eumelanin) resultieren.

Der KB-Lokus unterdrückt die Ausprägung des A-Lokus, sodass ein Hund zwar tan-Abzeichen genetisch tragen kann, aber nicht zeigt. In seltenen Fällen sind diese Abzeichen jedoch tatsächlich verwaschen zu sehen. Bei Hunden in cream (e/e und i/i) und in red ist der Grundton aus reinem Phäomelanin gebildet -> der K-Lokus wird unterdrückt. Ein Hund mit Grundgenetik E/E oder E/e wiederum lässt den K- und A-Lokus zu.

Solid ist aktuell noch sehr neu in der europäischen Zucht und nur selten zu sehen. Gerade in Dilute und Kurzhaar sind wir aktuell die einzige Zuchtlinie mit Solid.

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Black solid

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Chocolate dapple solid

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Blue solid

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Chocolate solid

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Isabella solid

Piebald = Scheckung

Beim Amerikanischer Zwergdackel ist piebald eine erlaubte und oftmals gewünschte Variante. Scheckung ist bei anderen Dackelarten NICHT erlaubt in der offiziellen Zucht!

Das Gen für Scheckung ist rezessiv und muss daher von beiden Eltern vererbt werden, um eine Scheckung im Fell der Welpen zu erreichen. Oftmals zeigen sich auch nur kleine weiße Bereiche – z.B. an der Brust, dem Bauch und den Pfoten. Hat der Welpe zusätzlich einen weißen Kragen, nennt es sich Mantelschecke = Tuxedo.

Zumeist möchte der Züchter jedoch tatsächlich eine vollständig abgesetzte Scheckung mit direkter Unterteilung in rein weiße und reine gefärbte Bereiche erhalten, um ein richtiges piebald zu züchten und setzt daher in der Regel direkt Schecken in der Zucht ein, weniger Trägertiere.

Piebald ist Geschmacksache und kann – je nach sonstiger genetischer Grundlage – ganz tolle bunte Hunde zaubern.

Eine weitere Sonderform sind die Extremschecken. Hier haben die Hunde meist einen komplett weißen Körper mit nur kleinen, gefärbten Bereichen – meist am Kopf. Diese Hunde sind völlig gesund, solange sie nicht Merle sind. Extremschecken dürfen zudem nicht mit Merle angepaart werden. Die Grundregel besagt, dass der Hund mindestens 50% Farbanteil aufweisen sollte – vor allem am Kopf und den Ohren.

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Chocolate/cream dapple piebald

Amerikanischer Zwergdackel Hot Sausage

Chocolate based cream piebald

Amerikanische Zwergdackelzucht Hot Sausage

Chocolate/tan dapple piebald