Merle = Dapple = Tiger
Immer wieder werden Stimmen laut, dass Merle eine ungesunde Variante, gar ein Gendefekt sei, der stets zu kranken Hunden führt. Nein!
Es gibt genau eine homozygote Form (M/M) ungesund gezogener merlefarbener Hunde, die zu gesundheitlichen Problemen führt, durch selektive Zucht und genetisches Wissen jedoch völlig ausgeschlossen werden kann.
Merle ist eine Genmutation, die von verschiedenen Allelen des M-Lokus bestimmt wird. Die Mutationsvarianten zeigen sich mehr oder weniger präsent im Fell und oftmals in den Augen – je nach Grundlage der Basisfarbe und dem Anteil von Eumelanin in den berührten Bereichen.
Die Musterung bei Merle besteht aus helleren und dunkleren Flecken, meist recht gleichmäßig im Fell verteilt. Es kann aber auch zu nur einzeln veränderten Bereichen kommen. Die Augen können je nach Grundfarbe braun, grün, grün-blau oder komplett blau sein. Zwei verschiedenfarbige Augen kommen ebenfalls recht häufig vor. Die genetische Insertion (innerhalb des Gens PMEL17 ergibt sich eine zusätzliche Gen-Sequenz) kann unterschiedlich lang sein. Man geht davon aus, dass je länger diese zusätzliche Sequenz ist, umso stärker prägt sich die Aufhellung/ Merleintensität aus.
Die Merle Mutation wirkt sich allerdings nur und ausschließlich auf Bereiche aus, welche aus dunklem Pigment – aus Eumelanin (schwarz/braun) – gebildet sind. (Hunde mit E/E Lokus oder E/e). Hunde, welche reines Phäomelanin (e/e = cream, red) ausbilden, sind optisch nicht berührt und können somit Hidden Merle sein. Hier muss per Test geprüft werden, um welche genaue genetische Grundlage es sich handelt. Verantwortungsvolle Züchter geben ihre Welpen nicht ohne diesen Test ab, um a) die korrekte Bezeichnung in der Ahnentafel zu vermerken und b) keine Doppel-M-Verpaarung zwecks Unwissen entstehen zu lassen. Teilweise weisen diese e/e Hunde aber blaue oder blaugesprenkelte Augen auf.
Merle ist ein dominantes Gen und muss bzw. darf nur von einem Elternteil kommen. Die Verpaarung zweier Merlehunde (M/m x M/m) führt zu ungewissen Ergebnissen, was die Gesundheit angeht. Doppelträgerhunde (M/M nach mendelscher Vererbung zu 25%) weisen schwere Erkrankungen auf und gelten als Qualzucht. Hier können, neben Taubheit, Fehlbildung der Augen und Blindheit, auch schwere Organschäden auftreten. Meist ist der Weißanteil bei diesen Tieren sehr hoch. Solche Anpaarungen sind unbedingt zu vermeiden.
Der M-Faktor wird unterteilt in Ma (atypisches Merle = keine Abzeichen), Ma+ (atypisches Merle+ = abgeschwächte Musterung), Mc (kryptisches Merle = minimale Abzeichen), Mh (Harlekin Merle) und M (klassisches Merle). KEINE der Varianten kann bedenkenlos untereinander verpaart werden!
Wenn man jedoch darauf achtet, einen gesund gezogenen Merlehund (M/m) ausschließlich mit non-merle Hunden (m/m) anzupaaren, so ergeben sich tolle und völlig gesunde Farbspiele – sowohl in eumalingeprägten als auch diluten Varianten.
Eine Besonderheit beim Amerikanischen Zwergdackel ist die Merlevariante in piebald (Schenkung). Hier ist allerdings darauf zu achten, dass der Weißanteil bei dem Partnerhund nicht mehr als 50% beträgt, also genug volles Pigment zur Verfügung steht. So lassen sich auch Merle-Piebald Dackel mit Piebald-Dackeln direkt anpaaren.

Black/tan dapple & 3 x Isabella/tan dapple

Chocolate/cream dapple piebald

Chocolate based cream dapple

Black dapple solid