Der amerikanische Zwergdackel mit seiner sehr angenehmen Größe eignet sich bestens als treuer Begleiter im Alltag für Familien oder aber den abenteuerlustigen Single. Wie jeder Hund möchte auch der Zwerg gerne stets bei seinem Menschen sein und nicht 6-8 Stunden am Tag alleine herum sitzen. Daher vermitteln wir unsere Welpen nur an Menschen, die einen Hund als vollwertiges Familienmitglied ansehen und bereit sind, ihre Bedürfnisse die dem Hundes anzupassen.
Was ist der amerikanische Typus?
Der amerikanische Dackel zeichnet sich vor allem durch seine bunten Farbschläge, sowie einen kompakten Körperbau aus. Es gibt zwei Varianten: den Zwergdackel und den Standarddackel. Hier ist final das Endgewicht des Hundes nach dem ersten Lebensjahr entscheidend. Bis 7 Kilo ist es ein Zwerg, darüber dann ein Standard. Da der Amerikanische Dackel einen recht muskulösen Brustkorb hat, entscheidet die Klassifizierung hier nicht der Brustumfang, wie bei der sonstigen Unterteilung in Kaninchen-, Zwerg- und Standarddackel. Da die Linien in den USA oftmals vermischt wurden, kann aus kleinen Eltern ein großer Zwerg im Endmaß entstehen oder auch umgekehrt ein kleines Exemplar aus großen Eltern.
Ist der Amerikanische Dackel eine Modevariation?
Nein- der Amerikanische Dackel wird bereits seit 1895 (Gründung des Dachshund Club of America) in den USA gezüchtet und gilt daher nicht als neue Modeerscheinung in der Hundewelt, sondern lebt bereits eine lange Tradition. Jedoch ist der Amerikanische Zwergdackel in Deutschland noch recht neu und es gibt wenige, offizielle Züchter – vor allem für genetisch gesunde Sonderfarben.
Welche Farbschläge gibt es beim Amerikanischen Dackel?
Beim amerikanischen Typus sind alle Farbschläge erlaubt. Das macht die Zucht besonders interessant. Wenn die Eltern bereits möglichst breitgefächerte Gene tragen, kann man somit schöne, bunte Würfe oder eben auch nur eine spezielle Farbgebung bestens planen.
Rein rechnerisch ist nach Vererbungslehre prozentual festgelegt, welche Farben im Wurf fallen müssten – jedoch hat Mutter Natur hier das letzte Wort. Manche Erbgänge sind autosomal dominant, müssen also zur Merkmalsausprägung nur von einer Seite vergeben werden. So kann aus einer dapple (Merle/Tiger = M/m) Mutter entweder kein dapple Nachkommen entstehen, weil sie ihr M nicht wieder gibt, oder aber es fällt der ganze Wurf in dapple. Ebenso dominant sind S (Schenkung/Piebald), L (Kurzhaar), B (Grundfarbe black/Wildtypus) und I (Phäomelanin-Intensität), sowie der E Lokus (=Pigmentproduktion. Die dominante Form erlaubt es dem Hund, Eumelanin zu produzieren, welches zu schwarzem Pigment führt). Hierbei spielt in der Ausprägungsform dann noch der A-Lokus mit rein (=Agouti wird in vier Allele unterteilt, welche die Pigmentierung beeinflussen).
Besonders interessant ist der K-Lokus. Dieser wird nach KB (dominant schwarz), kbr (brindle) und ky (dominant gelb) unterteilt und hängt in seiner Ausprägung stark mit dem E-Lokus und A-Lokus zusammen. Hier zeigt sich KB dominant gegenüber kbr/ky und kann in einem solid gefärbten Hund mit reinem Grundgpigment (nur Eumelanin) resultieren. Der KB-Lokus unterdrückt die Ausprägung des A-Lokus, sodass ein Hund zwar tan-Abzeichen genetisch tragen kann, aber nicht zeigt. In seltenen Fällen sind diese Abzeichen jedoch tatsächlich verwaschen zu sehen. Bei Hunden in cream (e/e und i/i) und in red ist der Grundton aus reinem Phäomelanin gebildet -> der K-Lokus wird unterdrückt. Ein Hund mit Grundgenetik E/E oder E/e wiederum lässt den K- und A-Lokus zu.
Andere Farbschläge müssen hingegen von beiden Eltern vererbt werden, um sich im Fell zu zeigen, da diese nur autosomal rezessiv vererbt werden. Hierunter fallen z.B. Dilute (Isabella/blue = d/d), chocolate (b/b-Variante), kaum Farbintensität (i/i) und helles Cream (e/e). Der K-Lokus auf Brindlebasis ist in meiner Zucht phänotypisch nicht vorhanden, wird aber teils versteckt getragen.
Wichtig ist, dass ein Züchter hier die Genetik seiner Hunde gut kennt und genau weiss, worauf in der Verpaarung spezieller Farbschläge zu achten ist. So darf ein dapple dog (Merle/Tiger) NIEMALS mit einem anderen dapple dog verpaart werden, da sonst kranke Welpen entstehen können (= double dapple). Alle phäomelaningeprägten Hunde (rot, cream) sind auf den M Lokus zu testen vor Zuchteinsatz. Zudem sollte die Anpaarung mit Extremschecken (= hoher Weißanteil) oder white-headed Hunden bei diesem Farbschlag vermieden werden. So gilt es auch bei Dilute (= Verdünnung zu isabella/blue) seine Linien zu kennen und gezielt auf eine gute Fellqualität zu achten, um Lederohren oder CDA (Farbmutantenalopezie = Fellverlust durch eine gestörte Verhornung der Haarfollikel) zu vermeiden.
Daher sollte ein Hund in dieser Farbvariante stets nur mit Ahnentafel (untersuchte Hunde, keine zufällige double dapple Verpaarung und bekannte Farben der Ahnen) und von einem genetisch gebildeten Züchter erworben werden, der seine Farbschläge auch erklären kann.
Felltypen beim Dackel
Den Dackel gibt es in Langhaar, Kurzhaar und Rauhaar. In meiner Zucht liegt der Fokus auf qualitativ hochwertigem Kurzhaar und dichtem Langhaar zu gleichen Anteilen. Zur Verbesserung der Fellqualität bei Kurzhaar sind alle meine Deckrüden Langhaar. Hier ist nun wieder entscheidend, welche Variation die Mutter trägt. Da die LH Rüden nur ein I (Langhaar) weiter geben können, werden alle Welpen bei Verpaarung mit einer homozygoten Kurzhaarmutter stets genetisch mischerbig, prägen aber Kurzhaar in ihrer Erscheinung aus. Bei der Verpaarung mit einer heterozygoten Hündin werden sowohl LH als auch KH Welpen geboren. Aus zwei Eltern in Lnaghaar, können nur Langhaar Welpen geboren werden. Beim amerikanischen Zwergdackel ist die Verpaarung mischerdiger Hunde erlaubt und erwünscht.
Rauhaardackel gibt es nicht in meiner Zucht.
Charaktereigenschaften des Amerikanischen Zwergdackels
Der Dackel (egal, ob Standard oder Zwerg) gilt als äußerst intelligent. Das heisst, wenn er nicht hört – dann will er nicht hören. Gerade Zwergrassen müssen von Anfang an ordentlich erzogen und trainiert werden. Am besten direkt bei Einzug. Alles, was sich bei einem Welpen manifestiert, aber noch als süß gilt, kann beim adulten Hund zum Problem werden. Denn der Dackel ist nicht automatisch unterwürfig, sondern weiß seine eigene Meinung zu zeigen und sollte damit nicht durch kommen.
Der Dackel ist eine liebe Rasse und möchte nichts falsch machen. Nur sind manche Dinge zu gegebener Zeit eben wichtiger bzw. reizvoller als der Rückruf/Abruf oder das Kommando des Halters. Wer dieses Ignorieren (Ohren auf Durchzug) durchgehen lässt, wird sich später ärgern. Daher lohnt es sich, dem kleinen Sturkopf von Anfang an zwar entgegenzukommen (Training mit Spielzeug und Leckerchen), aber eben klare Grenzen und Kommandos zu setzen und einzuhalten. Was der Dackel einmal ordentlich gelernt hat, wird er auch in der Pubertät umsetzen, sodass einiges an Stress auf beiden Seiten der Leine erspart bleibt.
Auch wenn der Amerikanische Zwergdackel eher nicht zum Jagen neigt, so ist er nicht gänzlich von diesem Trieb befreit. Der Hund sollte erst dann von der (Lauf)Leine gelassen werden, wenn der Rückruf tatsächlich auch klappt. Denn der Zwerg ist mutig und beharrlich und kann sonst auch einmal einer Fährte folgen. Der tägliche große Spaziergang sollte Sommer, wie Winter gewährleistet sein – der Dackel braucht diese Bewegung und auch sein (manchmal ausgiebiges) Buddeln im Feld. Für Couchpotatoes ist die Rasse also nicht geeignet. Auch beim Wandern in den Bergen ist ein Dackel der passende Partner.
Im Haus ist der Zwergdackel ein perfekter Home Office Mitarbeiter. Er schläft gerne lange und ausgiebig oder beschäftigt sich mit passenden Kauartikeln. Bitte verpassen Sie die Anschaffung dieser nicht – sonst wird sich der Hund alternative Knabberquellen suchen (Fensterrahmen, Boden, Schuhe etc.).